Wie man edles Besteck und Kochmesser richtig spült und pflegt
Jeden Tag im Einsatz – allerdings mehr Beachtung schenken wir Kochmesser, Gabeln und Löffeln leider nicht.
Selbst bei der Pflege schenken wir gutes Besteck und scharfe Kochmesser oft viel zu wenig Beachtung und am Ende wundert man sich wieso das Besteck nicht mehr so toll glänzt oder das Kochmesser nicht mehr so gut schneidet.
Es gibt aber jede Menge tolle Tipps und Tricks, die bei Bestecken, auch nach Jahrelangen Verwendung für einen Glanz sorgen oder wie man hochwertige Kochmesser wieder scharf bekommt bzw. das abstumpfen vermeiden kann.
Erst einmal kommen wir zu den wichtigen Fakten rund um Messer und Besteck:
Man sollte auf die Qualität achten und nicht auf die Schönheit oder den Preis – Viele Verbraucher achten beim Einkauf von neuen Besteck oder als Besteck Set erst einmal auf das Optische und dann auf den Preis achten. Wunsch ist es beim Besteckkauf, dass der Verbraucher tolle, glatte und stets wie frisch Polierte Oberflächen des Bestecks, bekommt.
Aber was ist mit einen wirksamen Schutz vor äußerliche Einflüsse wie wenn mal Besteck auf dem Boden fällt oder es durch die Spülmaschine zerkratzt wird?
„Je rauer die Oberfläche, desto leichter ist sie angreifbar … Besser ist es, in Langlebigkeit zu investieren.“
sagte IVSH Geschäftsführer Herr Beckmann (Geschäftsführer des Industrieverbandes Schneid- und Haushaltswaren, Solingen).
Am beliebtesten und in diversen Haushalte weit verbreitet sind Bestecke oder auch Besteck Sets aus Edelstahl.
„Es ist robust und lässt sich leicht reinigen“
erklärt Beckmann.
Normalerweise sind Bestecke für die Spülmaschinen tauglich gemacht, jedoch deklarierte der Hersteller diese auf angemessene Art und Weise.
Existieren senkrechte Besteckkörbe, sollten die Besteckteile am besten einzeln und wenn möglich gemischt, mit dem Stiel nach unten gelegt werden.
So kommen die einzelnen Besteckteile nicht mit einander in Kontakt, wodurch man Kratzer im Edelstahl vermeiden könnte und ebenfalls kann das Wasser nicht überall hingelangen.
Die einzelnen Besteck Teile mit der Hand zu spülen ist eigentlich gar nicht nötig, jedoch ist es empfehlenswert die Essensreste vorher mit etwas Wasser abzuspülen, da saure und Scharfe Essensreste oft am Besteck haften und diese auch ein Geschirrspüler nicht immer komplett gereinigt bekommt.
Besteck mit zusätzlichen Griffen wie Kunststoff- oder Holzgriffe sind im Endeffekt Problematisch! Sowas sollte man nur bedingt und in Ausnahmefällen in die Spülmaschine legen.
„Durch die Hitze können die Griffe mit der Zeit verbleichen, sich verfärben oder sogar von der Klinge lösen“
sagte der Geschäftsführer Beckmann.
Viele sammeln ihre Bestecke sogar tagelang und warten bis die Spülmaschine voll ist, dann wird das Besteck erst gespült.
„Dann könnten die Speisereste so fest werden, dass sie sich während des Reinigungsprogramms nicht vollständig entfernen lassen“
erläutert uns Beckmann.
Viele lassen ihr Besteck, Küchenmesser oder Messerblock nach den Spülgang, also wenn das Spülprogramm zu Ende ist, noch Stundenlang in der heißen Spülmaschine, was sich aber auch letztendlich negativ auswirkt, wodurch auch Flecken am Edelstahl oder an der Stahlklinge des Messers entstehen und manche Flecken lassen sich oft danach schwer oder gar nicht mehr entfernen.
„Wirken Salz- und Säurereste zu lange auf die Oberfläche ein, droht Lochfraß … der zerstört die Oberfläche unwiederbringlich.“
sagt Bärbel Neher aus Karlsruhe (DHB – Netzwerk Haushalt), Quelle.
Achtung Kartoffelschäler!
Flugrost sowie Lochfraß scheint auf den ersten Anblick optisch sehr ähnlich zu sein, allerdings lassen sich Flugrost sowie Lochfraß leichter entfernen.
„Flugrost kann entstehen, wenn sich gleichzeitig mit dem Besteck rosthaltige Teile in der Maschine befinden“
sagt Neher Haushaltsexpertin, Quelle.
Oft sind es die Kartoffelschäler, die den lästigen Rost mit in die Spülmaschine bringen oder auch Besteckkörbe und ihre Kunststoff Ummantelung. Da das Metall nach langem verwenden porös wird und frei liegt.
„Flugrost setzt sich auf die Besteckoberfläche drauf, dringt aber nicht ein“
sagt Neher, Quelle.
Jedoch kann man Flugrost mit einem feuchten Lappen und Pflegemittel für Edelstahl leicht entfernen.
Tafelsilber sollte man nicht baden!
In einem guten Haushalt hat man nicht nur gutes Edelstahlbesteck, sondern oftmals auch gutes Tafelsilber im Küchenschrank gelagert.
„Das wird zu besonderen Anlässen hervorgeholt“
offenbart Neher.
Aber der Nachteil ist das Tafelsilber häufig dunkel an läuft.
„Ein Alu-Salz-Bad erspart das lästige Polieren jedes einzelnen Teils“
teilt die Expertin uns mit.
Wie funktioniert ein Alu-Salz-Bad für Tafelsilber Besteck?
Für ein wirkungsvolles Alu-Salz-Bad nimmt man eine Schüssel die zudem sehr flach ist und schlägt diese mit Alufolie ausreichend aus um anschließend 1 Löffel Salz hineinzugeben. Wichtig ist dass die Teile des Tafelsilberbestecks jeweils einzeln nebeneinander liegen, dass diese sich nicht berühren, jedoch Kontakt mit der beigelegten Alufolie haben.
Vorsicht!
Bitte bei dem Bad keine Kochmesser in die Salzlösung geben!
Wenn man alle Teile des Bestecks in die Schüssel auf die Alufolie gelegt hat, sollte dann die Schüssel mit heißem Wasser befüllen.
„Vorsicht, das Besteck nicht zu lange darin lassen, die Lösung erschöpft sich schnell, und es wird wieder schwarz, wenn die Wirkung nachlässt“
sagt Neher.
Darauffolgend das gute Tafelsilberbesteck ausführlich abspülen und danach ausreichend trocknet, am besten mit einen Küchentuch abtrocken.
„Bei dieser Reinigungsmethode herrscht allerdings die Gefahr, dass neben dem Belag auch Silber abgetragen wird, denn chemisch wird hier der Versilberungsprozess quasi umgekehrt“
gibt Beckmann zu überlegen.
Von daher sollte man ein Alu-Salz-Bad für Bestecke nicht jeden Tag machen, besonders nicht bei Bestecken, welche nur versilbert wurden.
Neher empfiehlt aufgrund dessen, das Silber tunlichst häufig im Haushalt zu verwenden, damit es nicht an läuft.
Wenn man gutes Silberbesteck luftdicht in einer Folie einschweißt, übersteht es sogar eine längere Lagerung – was dann am Ende mit fleckenfreiem Besteck aus Silber belohnt wird.
Vorsicht! Spülmaschinen machen Kochmesser stumpf und rissig!
In der Regel sollte man wissen, dass man die Kochmesser nicht einfach in die Spülmaschine legt, da Kochmesser und Spülmaschinen sich nicht gut vertragen, auch wenn sie sich den Aufwand für eine Reinigung mit der Hand ersparen möchten.
Auch sollte man wissen dass Spülmittel stets hochdosiert sind und aggressive Salze enthalten, welche dann zum Beispiel den Verschleiß und Korrosion fördern könnten.
Besonders Fremdrostablagerungen und Lochfraß sind mit dieser Kombination Spülmaschine und Kochmesser nicht selten. Heißer Dampf sowie Speisereste, könnten Flecken oder eine Lochkorrosion fördern, besonders bei Speiseresten mit Zitronensäure oder Kartoffelstärke.
Es wirkt sich besonders negativ aus, wenn die Spülmaschine nicht zeitnah eingeschaltet wird. In der Zeit, wo das Kochmesser in der Spülmaschine liegt, könnte sich der Griff des Kochmessers sich verformen oder eine Spalte zwischen Klinge und Griff könnte entstehen. Das Kochmesser kann darüber hinaus noch schneller stumpf werden.
Hochwertige Kochmesser mit Holzgriffen könnten sogar ausbleichen und am Ende rissig und spröde wirken.
Mehrere Kochmesser könnten mir Ihre Klingen aneinander reiben oder einzelne Kochmesser mit ihre Klingen gegen andere Gegenstände in Berührung geraten und somit auch beschädigt werden.
Fazit:
Für teure und geschmiedete Kochmesser ist also generell eine Säuberung von Hand zu raten.